
Die Stifter

Von Kurt Vössing, der seine Kindheit und Jugend in Essen verbrachte, wissen wir von dieser Zeit nicht viel. Auch dass er kurz vor Kriegssende eingezogen wurde und in russische Gefangenschaft geriet, von dort flüchtete und nach langer Irrfahrt abgemagert wieder vor seinem Elternhaus stand, sind ihm kein Anlass zu langatmigen Ausführungen. Lebendig werden sie erst, wenn er von seinem Studium der Philosophie, Musikwissenschaft und Germanistik in Bonn berichtet und wie er hier seine spätere Frau, Felicitas Stürmer, kennen und lieben lernt.
Seine berufliche Karriere beginnt damit, dass er als Student in den Semesterferien Mitgliederwerbung für den Europäischen Buch- und Phonoclub macht. Dabei ist er so erfolgreich, dass man ihn nach Gütersloh holt. Hier arbeitet er sich zum späteren Bereichsleiter des Bertelsmann Buchclubs bis in die Chefetage der Bertelsmann Reinhard Mohn OHG empor und verantwortet die Auslandsclubs – Spanien ausgenommen. In seinen Zuständigkeitsbereich fällt auch Österreich. Bis zur Fusion mit der Buchgemeinschaft Donauland ist der Geschäftssitz in Schloss Leopoldskron, Salzburg.
Dies und seine Liebe zur Musik führt ihn und seine Frau im Sommer immer zu den Salzburger Festspielen, zumal Felicitas Vössing eine ganz besondere Beziehung zu dieser Stadt hat. Während des Krieges weilte sie im Zuge der sogenannten Kinderlandverschickung dort. Da sie schon immer ein Faible für alles Handwerkliche hatte, stattet sie während ihres Aufenthaltes in Salzburg stets dem "Salzburger Heimatwerk" einen Besuch ab. Hier lernt das Ehepaar Vössing dann auch Tobias Reiser d. J. kennen, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verbindet. Sie entdecken ihre Liebe für die Musik des Ensembles Tobias Reiser und damit für das „Salzburger Adventsingen“. Als Felicitas Vössing im Oktober 1990 stirbt, widmete ihr Tobias Reiser das Adventsingen des Jahres.
Neben der traditionellen alpenländischen Volksmusik spielte auch immer klassische Musik, besonders aber Opern und Operetten, eine große Rolle im Leben von Kurt und Felicitas Vössing. Dazu zählten auch immer die menschlichen Begegnungen, die Freundschaften zu vielen Künstler*Innen und Komponist*Innen wie Robert Stolz, Anneliese Rothenberger und vielen anderen.
Dies alles manifestiert sich in dem Stiftungszweck, in der Förderung talentierter Nachwuchskünstler, sowohl im instrumentalen als auch gesanglichen Bereich sowie der Pflege und Bewahrung traditionellen alpenländischen literarischen und musikalischen Volksgutes.
Felicitas Vössing
1926 - 1990

